Die relative Stärke gibt Aufschluss darüber, ob sich eine Werte oder eine ganze Asset-Klasse stärker oder schwächer bewegt als der Vergleichswert / die Vergleichsklasse. Das Hilfsmittel hierzu ist eine Art Relative-Stärke-Indikator, der die Kursentwicklung beider Positionen miteinander vergleicht.
Der von mir genutze Relative-Stärke Indikator gibt sowohl mittel- "mid term" (Wochen bis Monate) als auch langfristige "long term" (Monate bis Jahre) Signale.
Es liegt im Interesse eines jeden Investors / Traders wenn die Relative Stärke der gehandelten Position auf seiner Seite steht. Im Idealfall steigt beispielweise eine starke RS-Aktie in einem positiven Gesamtmarkt mehr als der Vergleichsindex während sie an einem schwachen Tag weniger als der Vergleichsindex fällt.
folgende Positionen / Asset-Klassen werden miteinander verglichen:
Cash (Geldmarktfonds, welche hauptsächlich in kurzlaufende T-Bills investieren)
Aktien (S&P 500)
Emerging Markets (MSCI Emerging Markets)
Anleihen (Ishares Barclays Aggregate Bond Fund)
Hier die Relative-Stärke-Relation für die KW 34 2009:

Deutung:
Aktien haben gegenüber Cash als auch gegenüber Anleihen sowohl mittel- als auch langfristig eine positive RS.
Die Emerging Markets weißen gegenüber dem S&P 500 mittel- und langfristig eine positive RS auf. Die Wahrscheinlichkeit in den Emerging Markets mit Long Positionen Geld zu verdienen ist höher als im S&P 500 (stellvertretend für die US-Märkte)
Achtung:
Relative Stärke Relationen dürfen nicht mit dem RSI-Indikator verwechselt werden. Weiterhin darf eine RS auch nicht als Kauf- oder Verkaufsempfehlung gedeutet werden. Sie ist nur ein Hilfsmittel welche die Wahrscheinlichkeit eines Investors / Traders, dass sich ein Trade positiv entwickelt, erhöhen soll.
Die Geschichte über Investor Karl:
Investor Karl will 10000€ anlegen. Er ist sich allerdings nicht sicher in welche Asset Klassen und in welche Werte speziell er investieren soll. Sein Freund, Trader Otto gibt ihm folgende Hinweise:
"Ich würde das Geld zur zeit nicht in Geldmarktfonds oder in Anleihen anlegen. Die werfen beide zu wenig ab. Die Relative Stärke gegenüber Aktien ist negativ." Investor Karl: "Ok, dann gehen wir in Aktien. In welche Märkte soll ich investieren?" Trader Otto: "Sowohl mittel- als auch langfristig performen die Emerging Markets besser als die US-und die europäischen Märkte. Ich würde deshalb 80% der Anlagesumme in die Emerging Markets und 20% in deutsche Aktien investieren." Investor Karl: "Prima, danke für die Hinweise, ich werd gleich meinen Bankberater anrufen und..."-"Stopp, so ist das nicht gemeint!" erwidert Trader Otto. "Die Märkte sind zur Zeit stark überkauft. Das Chance-Risko-Verhältnis liegt nicht auf deiner Seite. Lehn dich zurück, ich hab die Märkte im Blick. Wir werden deine Positionen erst im Laufe einer größeren Korrektur eröffnen. Und auch nur dann, wenn bis dahin meine RS-Indikatoren nicht gedreht haben".
So long...
Fuchs

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen